Wir Menschen haben in ein paar wenigen Jahrhunderten geschafft, die Erde zu unterwerfen! (s. Der Spiegel Nr 8/20.2.2021, Geo.de vom 10.12.2020, Scienexx.de vom 10.12.2020)
Die Masse der von Menschenhand produzierten unbelebten Werke, wie Häuser, Straßen, Maschinen, Brücken, etc. wiegt seit 2020 ebenso viel wie alles (!!!!) Leben auf Erden; alle Tiere, Pflanzen, Einzeller, Menschen. Etwa 1,1 Teratonnen. Das ist eine Zahl mit 12 Nullen!!!!
Und wir machen auch noch weiter!
Wir fällen Bäume, weil Sie auf Straßen und Häuser fallen könnten; und niemand dafür Verantwortung übernehmen möchte. Warum drohen sie zu fallen? Weil die Erde zu trocken ist; weil sie krank werden; weil sie einzeln stehen und dadurch Wind und Wetter schutzlos ausgesetzt sind.
Wir errichten keine Alleen mehr, da Autofahrer mit einem Baum kollidieren könnten! Warum kollidieren sie? Weil die Autofahrer zu schnell sind; weil sie unachtsam sind; weil sie glauben, noch unbedingt überholen zu müssen.
Wir pflastern die Flächen um Wohnhäuser herum zu, damit ausreichend Stellplätze für alle Autos vorhanden sind. Warum können diese nicht in Tiefgaragen verschwinden? Weil das zu teuer ist. Dafür könnte man aber die Freiflächen wieder mit Biomasse gestalten und sie nicht in ein Wüstenszenario mit unbelebtem Material verwandeln, auf dem sich im Sommer noch mehr Hitze staut.
Die Felder und Futterwiesen dehnen sich aus, ohne dass sie durch Bäume und Hecken begrenzt sind, die einen wichtigen Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleinsäuger bedeuten würden. Es wird bis an den Wegrand jeder Quadratzentimeter landwirtschaftlich genutzt. Wieso baut man nicht – auch allein aus Erosionsschutzgründen – solche Streifen? Weil die Landwirte dann die entsprechende Subvention nicht bekommen; weil Hecken und Bäume immer wieder gepflegt werden müssten; weil der Ertrag auf den Feldern evtl. geringer ausfallen würde.
1,1 Teratonnen!!! Und es werden weiter Straßen gebaut, wird weiter verdichtet, weiter gerodet.
Ein weiter so ist Wahnsinn! Wir müssen umdenken. Im Kleinen wie im Großen.
Wenn Bäume aufgrund von Krankheiten gefällt werden müssen, dann muss Ersatz gepflanzt werden. Auch die Bürger sollten in die Pflicht genommen werden, für heimische(!) Artenvielfalt und Baumschutz zu sorgen.
Unsere Gemeinde muss mehr Wert auf nachhaltiges Bauen legen. Wir können nicht einfach alle Freiflächen und Baumbestände dem Wohnraum ohne Rücksicht auf Verluste opfern. Es müssen Konzepte her, die ein Miteinander von Mensch und Natur möglich machen. Beispiele gibt es schon viele. Die Oase Thalham ist eines davon. In Städten wie Hamburg und Düsseldorf werden Projekte realisiert, die nahezu CO2 freies Bauen und Wohnen zur obersten Priorität erhoben haben!
An die Bundesebene mit den Agrarsubventionen kommen wir leider nicht heran. Zumal der Lobbyismus auch noch immer nicht eingeschränkt wird. Aber der Traum eines „Runden Tischs“, an dem Landwirte und andere verantwortungsbewusste Bürger sitzen und sich Projekte überlegen, wie mehr Artenvielfalt und Struktur in unsere Landschaft kommt, darf geträumt werden und muss kein Traum bleiben.
Wir müssen umdenken! Wir müssen unsere Natur mehr in unser Leben, Wirken und Handeln einbeziehen. Nicht nur darüber reden! Sondern machen!!